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Stethoskop
Diagnose von Osteoporose
Die Diagnose von Osteoporose kann ein Arzt-Patientengespräch, Bewegungs-, Blut- und Urintests, eine Knochendichtemessung und eventuell Röntgenaufnahmen umfassen.
Osteoporose

Diagnose von Osteoporose

Zur genauen Diagnose von Osteoporose stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die in der Regel kombiniert angewendet werden. Zunächst wird der Arzt versuchen, in der Krankengeschichte, Familiengeschichte und Lebensführung bestimmte Risikofaktoren zu identifizieren: Ist der Betroffene untergewichtig oder Raucher? Haben Verwandte Osteoporose? Gab es schon mehrfach Knochenbrüche ohne nennenswerten Anlass? Wie ernährt sich der Patient?

Da eine sekundäre Osteoporose auch durch die Einnahme von Kortison, Therapien mit Antihormonen oder Zytostatika (Chemotherapie), eine Bestrahlung oder durch bestimmte Grunderkrankungen ausgelöst werden kann, wird auch dies beim Arzt-Patientengespräch erfragt werden. Eine Osteoporose kann z. B. durch hormonell bedingte Krankheiten, wie z. B. eine Überfunktion der Schilddrüse oder rheumatische Erkrankungen begünstigt werden. Auch Diabetes Typ I kommt als Ursache für Osteoporose infrage.

Was passiert im Knochen, wenn die Knochendichte abnimmt?

Im Knochen befindet sich die sogenannte Spongiosa. Das ist ein System aus feinen Knochenbälkchen, den sogenannten Trabekeln, das man sich wie einen Schwamm vorstellen muss. In den Hohlräumen dazwischen ist das Knochenmark eingelagert. Die Anzahl der Knochenbälkchen nimmt bei Osteoporose ab. Ebenso rückläufig ist die Zahl der Verbindungen zwischen den Knochenbälkchen. Dann spricht man von einer verringerten Knochendichte.

Knochendichtemessung zur Diagnose einer Osteoporose

Die Knochendichtemessung erfolgt meist mittels Doppel-Röntgen-Absorptionsmessung (engl.: Dual-X-Ray-Absorptiometry, DXA) im Bereich der Lendenwirbel und am Hüftknochen. Die Knochendichtemessung wird auch Osteodensitometrie genannt. Es handelt sich um ein strahlungsarmes Verfahren mit Röntgenstrahlen, das meist nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Bei der Knochendichtemessung werden zwei Energiestrahlen auf das Skelett ausgerichtet. Die Knochendichte wird dadurch ermitteln, wie viel Strahlung durch die Knochen hindurchgeht.

Für das Ergebnis ist der sogenannte T-Wert (T-Score) relevant, welcher die Differenz zwischen der beim Patienten ermittelten Knochendichte zu der eines gesunden Menschen in jungen Jahren angibt. Wenn der Wert zwischen -1,0 und -2,5 liegt, spricht man von einem Vorstadium der Osteoporose. Ist er bei -2 oder darunter angesiedelt, ist die Knochendichte deutlich vermindert. Ein T-Wert von -2,5 oder darunter spricht für eine Osteoporose.

Weitere Informationen zur Knochendichtemessung

Die Krankenkassen tragen die Kosten für eine Knochendichtemessung in der Regel nur bei solchen Betroffenen, die ein stark erhöhtes Risiko für Osteoporose haben und bei denen es bereits zum ersten Bruch gekommen ist. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Knochendichtemessung den Verdacht einer Osteoporose zwar stark erhärten, nicht aber endgültig beweisen kann. Sie ist ein Messverfahren für den Mineralgehalt der Knochen. In Kombination mit anderen Faktoren (Ernährung, Rauchen, Alter, Geschlecht, familiäre Häufung von Osteoporose, Risikofaktoren, Symptome, Krankengeschichte u. v. m.) ergibt sich so ein Profil, das zur Diagnose Osteoporose führen kann.

Je jünger der Betroffene ist und je weiter sein T-Wert von dem eines gesunden, jungen Menschen entfernt ist, desto größer ist das Risiko für Knochenbrüche am Oberschenkel und Wirbel. Die Knochendichtemessung kann auch zur Kontrolle des weiteren Krankheitsverlaufs eingesetzt werden.

Weitere Möglichkeiten zur Diagnose von Osteoporose

Bei unklaren Rückenschmerzen wird unter Umständen eine Röntgenaufnahme gemacht. Hierbei lassen sich Frakturen und Verformungen meist gut erkennen. Um den Verdacht auf eine Osteoporose zu erhärten, können zur Diagnose auch Kalzium- und Phosphatwerte im Blut oder Urin gemessen werden. Ebenso kann der Schilddrüsenwert TSH bestimmt werden. Darüber hinaus können das Körpergewicht und die Körpergröße, die Beweglichkeit, die Kraft in den Armen und Beinen und das Gleichgewicht des Patienten überprüft werden.

Fedor Singer