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Risikofaktoren für Osteoporose
Es gibt beeinflussbare Risikofaktoren wie z. B. Rauchen und nicht beeinflussbare Risikofaktoren wie z. B. das Alter, die eine Osteoporose begünstigen können.
Osteoporose

Risikofaktoren für Osteoporose

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Entstehung einer Osteoporose begünstigen können. Prinzipiell muss man dabei die beeinflussbaren von den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren unterscheiden. Gegen fortschreitendes Alter z. B. kann man nichts tun. Ein Verzicht auf Nikotin oder eine gesunde Ernährungsweise sind hingegen bewusste Entscheidungen, die einer Osteoporose vorbeugen können. Folgende Faktoren können Knochenschwund begünstigen oder den Verlauf einer bestehenden Osteoporose beschleunigen:

  • fortgeschrittenes Alter
  • wenig Bewegung und körperliche Aktivität
  • länger andauernde Bettruhe
  • ein Mangel an Kalzium und Vitamin D
  • ungesunde Ernährung
  • eine Ernährung mit viel Phosphat und Proteinen
  • Koffein (in Kaffee und schwarzem Tee enthalten)
  • Tabakkonsu
  • Alkoholkonsum
  • das Vorkommen von Osteoporose in der blutsverwandten Familie
  • Untergewicht oder geringes Körpergewicht (weniger als 55 kg)
  • Arzneimittel wie z. B. Antihormone, Kortison oder eine Chemotherapie oder Bestrahlung bei Krebs
  • Erkrankungen, die zulasten der Knochen gehen (z. B. Diabetes Typ I, Hormonstörungen oder Störungen des Stoffwechsels)

Bei Frauen kommen noch folgende Risikofaktoren hinzu:

  • ein frühes Einsetzen der Wechseljahre oder das Aussetzen der Regelblutung für einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr (ohne dass eine Schwangerschaft vorliegt)
  • die operative Entfernung der Eierstöcke
  • ein Mangel des Hormons Östrogen

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren für Osteoporose

Mit zunehmendem Alter nimmt die Qualität der Knochen ab. Nach dem 50. Lebensjahr steigt z. B. das Risiko für einen Hüftbruch bei beiden Geschlechtern. Frauen besitzen im Vergleich zu Männern – selbst bei gleicher Knochendichte und demselben Alter – ein rund zweimal so hohes Risiko für Knochenbrüche, die durch Osteoporose zustande kommen. Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren zählt auch die genetische Veranlagung, wenn z. B. der Vater oder die Mutter oder andere Verwandte bereits an Osteoporose erkrankt sind. Besonders gefährdet sind Personen, bei denen mehrere Risikofaktoren kombiniert zutreffen.

Absolutes und relatives Risiko für einen Knochenbruch durch Osteoporose

Das absolute Risiko für Knochenbrüche wird für den einzelnen Patienten individuell bestimmt und dient der Vorhersage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Knochenbruch durch Osteoporose ist. Auch die Frage, ob eine weitere Diagnostik der Osteoporose und gegebenenfalls eine weitere Therapie erfolgt, hängt von diesem Wert ab. Für diese Einschätzung des Risikos werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, wie z. B. das Alter, das Geschlecht und die Dichte der Knochen. Die Angabe erfolgt in Prozent und gibt das Bruchrisiko durch Osteoporose für die nächsten zehn Jahre an. Bestimmte Risikofaktoren lassen das Risiko zusätzlich ansteigen.

Mit dem Wert des relativen Knochenbruchrisikos wird angegeben, um welchen Faktor das absolute Risiko durch das Hinzukommen von Risikofaktoren ansteigt. Wenn z. B. ein mäßiger Risikofaktor vorliegt, steigt das Risiko etwa um den Faktor 1,5 bis 2.

Der Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V. (OSD) hat einen Fragebogen entwickelt, der das persönliche Risiko für Osteoporose bestimmen soll.

Fedor Singer