Zu den Ursachen von Osteoporose zählen zunehmendes Alter und bestimmte Faktoren des Lebensstils, wie z. B. Rauchen. Bestimmte Vorgänge im Knochenbau, an denen Osteoblasten und Osteoklasten beteiligt sind, lösen eine Osteoporose aus.
Alle Menschen haben ein Knochensystem, das ein Leben lang umgebaut wird. Dabei spielen der Aufbau und der Abbau von Knochenmasse eine besondere Rolle. In jungen Jahren befindet sich der Mensch im Wachstum, d. h., die Neubildung der Knochenmasse überwiegt gegenüber dem Abbau. Erst nach Vollendung des 25. Lebensjahrs ist die Phase des Wachstums zu Ende. Das bedeutet, dass dann die höchste Knochenmasse zu verzeichnen ist. Aber auch nach dieser Zeit werden die Knochen permanent erneuert und umgebaut.
Es gibt Zellen, die Knochen aufbauen, die sogenannten Osteoblasten. Im Unterschied dazu sind Osteoklasten für den Knochenabbau zuständig. Etwa bis zum 45. Lebensjahr befinden sich die Aktivitäten der beiden Zelltypen ausgewogen in der Balance. Je älter man wird, desto mehr verschiebt sich das Verhältnis zugunsten des Knochenabbaus. Die Hohlräume in den Knochen, die die Osteoklasten hinterlassen, werden dann nicht mehr mit neuer Knochensubstanz durch die Osteoblasten aufgefüllt.
Osteoblasten stammen aus den undifferenzierten Mesenchymzellen. Das sind embryonale Zellen des Bindegewebes. Ähnlich wie eine Hautschicht haften sie sich an die Knochen an und stellen die Grundsubstanz für den Knochen her, die sogenannte Knochenmatrix. Dies geschieht, in dem sie in erster Linie Typ-I-Kollagen, Kalziumkarbonate und Kalziumphosphate freisetzen.
Die Osteoklasten wiederum werden aus hämatopoetischen Stammzellen gebildet, die sich im Knochenmark befinden. Sie sind für die Demineralisierung und den Abbau der Knochensubstanz zuständig. Sie werden auch als Knochenfresszellen bezeichnet und sind vielkernige Riesenzellen, deren Differenzierung durch die Osteoblasten gesteuert wird. Osteoklasten verhindern durch den Knochenabbau übermäßiges Wachstum.
Es gibt in der Medizin zwei verschiedene Formen von Osteoporose: die primäre und die sekundäre Form. Diese werden nach ihren Ursachen unterschieden. Die primäre Form der Osteoporose tritt in erster Linie nach den Wechseljahren oder in fortgeschrittenem Alter in Erscheinung. Dabei gibt es bestimmte Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, z. B.:
Zu den Ursachen für eine sekundäre Form von Osteoporose gehören Krankheiten oder Störungen des Stoffwechsels oder im Bereich der Hormone. Diese Krankheiten treten unabhängig vom Alter auf und können auch schon in früheren Lebensjahren eine Osteoporose auslösen. Krankheiten, die zu einer Osteoporose führen können, sind beispielsweise:
Fedor Singer